In unserer Gemeinde wurden im November 2023 zwei bisherige Arbeitsfelder zu dem neuen Arbeitsfeld „Outreach“ zusammengelegt. Was dahintersteckt, hat Frank Reichel im Gespräch mit Silke Sauer herausgefunden.
Frank Reichel: Am 26. November 2023 hat die Gemeinde in der Gemeindemitgliederversammlung (GMV) die Zusammenlegung der bisherigen Arbeitsfelder „Evangelisation & Mission“ und „Diakonie“ beschlossen und Dich als neue Arbeitsfeldleiterin berufen. Als die Anfrage der Gemeindeleitung kam, musstest Du lange überlegen, ob Du die Aufgabe übernimmst?
Silke Sauer: Eigentlich nicht. Ich saß wenige Tage nach der Anfrage im Gottesdienst und mir kamen viele Ideen für dieses Arbeitsfeld. Ich bekam richtig Lust darauf! Allerdings kam die Anfrage zu einem Zeitpunkt, der nicht ideal war, und ich musste die Gemeindeleitung um Aufschub bitten. Im Spätsommer war der Weg dann frei und ich konnte mit vollem Herzen zusagen.
Frank: Das neue Arbeitsfeld umfasst die bisherigen Arbeitsfelder „Diakonie“ und „Evangelisation und Mission“ „Diakonie“. Welche Chancen siehst du in der Zusammenlegung dieser Arbeitsfelder?
Silke: Mit diesem neuen Arbeitsfeld gehört jetzt strukturell zusammen, was in der Praxis schon immer Hand in Hand ging. Evangelisation und Mission sind nicht denkbar, wenn man nicht auch die alltäglichen Nöte der Menschen in den Blick nimmt. Diakonisches Handeln ist wenig zielführend, wenn nicht auch die geistliche Bedürftigkeit der Menschen ernst genommen wird. Mit der Zusammenlegung der Arbeitsfelder drücken wir aus, dass wir Menschen ganzheitlich dienen wollen – Leib, Seele und Geist.
Frank: Das neue zusammengelegte Arbeitsfeld heißt nun „Arbeitsfeld Outreach“, eine Bezeichnung, die sich vielleicht nicht jedem erschließt. Kannst Du dazu ein paar erklärende Worte sagen?
Silke: Die Gemeindeleitung hatte nach einem Begriff gesucht, der die drei Bereiche Mission, Evangelisation und Diakonie umfasst, ohne dass man jedes Mal alle drei Begriffe nennen muss. „Outreach“ deckt alle Bereiche ab, denn damit wird ausgedrückt, dass man sich anderen Menschen zuwendet, sie einlädt und ihnen ganzheitlich dient. Ein englisches Wort als Bezeichnung für ein Arbeitsfeld ist vielleicht ungewöhnlich, aber ein Arbeitsfeld mit einer globalen Komponente darf ja auch einen globalen Namen haben. 🙂
Frank: Was ist Dir für die neue Aufgabe wichtig?
Silke: Ich wünsche mir, dass Mission, Evangelisation und Diakonie wirklich zur DNA unserer Gemeinde gehören – keine Aufgabe für Spezialisten, sondern etwas, das zur Glaubenspraxis von uns allen gehört. Dazu möchte ich gerne die Mitarbeiter, die bereits in diesem Bereich tätig sind, unterstützen und fördern. Ich möchte aber auch herausfinden, wie Mission, Evangelisation und Diakonie noch mehr für uns alle umsetzbar wird – in unseren Gottesdiensten, in unseren Kleingruppen, im Kindergottesdienst usw. Und nicht zuletzt möchte ich aufmerksam sein für Gottes Reden – wo möchte er uns als Gemeinde gebrauchen, was legt er uns vor die Füße? Unsere Gemeindevision heißt ja „Von Gott beschenkt, von Gott bewegt“. Es ist mein großes Anliegen, diesen zweiten Teil der Vision noch mehr mit Leben zu füllen. Ich freue mich darauf, dass mit euch zusammen zu tun!
Silke, vielen Dank für das Gespräch.